Zum Baden in den Wald
Waldbaden ist ein Trend aus Japan, wo es als Shinrin-Yoku, Teil der Gesundheitsvorsorge ist.
Zahlreiche Studien belegen die positiven Effekte des Waldbadens auf unsere Gesundheit, Konzentrationsfähigkeit und Stimmung.
Auch bei uns wird Waldbaden immer beliebter und findet zunehmend Beachtung in der Presse.
Hier kannst du dir einen Beitrag des NDR mit mir zum Waldbaden anschauen.
Shinrin-Yoku bedeutet „Eintauchen in die Atmosphäre des Waldes“.
Anders als bei einem Spaziergang, bei den man ja auch eintaucht in den Wald, werden beim Waldbaden Übungen durchgeführt, die dieses Eintauchen intensiver und bewusster machen.
Es geht vor allem darum, den Wald mit allen Sinnen bewusst wahrzunehmen.
Sperr mal die Ohren auf
Unser Hörsinn ist für uns 24 Stunden im Dauereinsatz. Schon im Mutterleib nehmen Babys Geräusche wahr und erinnern sich an die Stimme der Mutter.
Der Hörsinn ist unser differenziertester Sinn. Wir hören besser, als wir sehen und können bis zu 400.000 Töne unterscheiden.
Was wir hören, hat Einfluss auf unser Empfinden. Schnarcht der Partner die Nacht durch, kann uns das wütend machen. Das Hören von Musik dagegen erreicht uns emotional und wirkt sich positiv auf unsere Stimmung aus.
In der Stadt ist die Geräuschkulisse eher wenig zum Entspannen geeignet. Eine belebte Straße kann die Lautstärke eines Presslufthammers erreichen. Im Wald hingegen habe wir es deutlich ruhiger. Hier herrscht ein Geräuschpegel wie im Schlafzimmer vor (wenn keiner schnarcht).
Obwohl wir kaum ein Stück Wald finden werden, wo die Geräusche der Zivilisation komplett nicht zu hören sind, so sind sie zumindest deutlich geringer.
Und nicht nur diese Ruhe tut uns gut, wir hören im Wald viele Geräusche, die uns positiv ansprechen. Der Hörsinn eignet sich sehr gut für erste Übungen im Waldbaden. Das kannst du ganz einfach direkt beim nächsten Spaziergang / Waldbad ausprobieren.
Probier es einfach einmal aus.
Such dir eine schöne Stelle im Wald und mach es dir dort bequem.
Atme ein paarmal ruhig ein und aus und schließe die Augen um dich besser auf die Geräusche konzentrieren zu können.
Lausche dann hinein in den Wald.
Was kannst du hören?
Es geht nicht darum, die Geräusche zu benennen, du nimmst sie einfach wahr.
Achte auf jedes Geräusch. Du kannst dich auch zuerst auf die lauten Geräusche konzentrieren und dann immer leisere Geräusche wahrnehmen.
Vielleicht konzentrierst du dich einmal nur auf die Geräusche, die du von rechts wahrnehmen kannst. Dann von links.
Nach einer Weile atmest du wieder tief und bewusst ein und öffnest beim Ausatmen deine Augen.
Bleibe noch einen Moment entspannt sitzen und spüre nach, wie es dir geht – wie die Übung auf dich gewirkt hat.
Dies ist nur ein Beispiel von vielen, wie du den Hörsinn beim Waldbaden ansprechen und nutzen kannst.
Es ist faszinierend wie viele Übungen man allein mit dem Hörsinn machen kann.
Und dann sind da noch die anderen Sinne.
Sehen, Tasten, Riechen und Schmecken sind weitere Sinne, die beim Waldbaden bewusst genutzt werden.
Zu jedem Sinn gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten sie beim Waldbaden einzubauen.
Lass deiner Fantasie freie Lauf und erkunde den Wald mit allen Sinnen.
Das Schöne am Waldbaden
Das Schöne am Waldbaden ist, du kannst es ganz leicht für dich alleine machen. Es braucht weder lange Vorbereitung noch musst du einen Kurs besuchen bevor du Waldbaden kannst.
Geh einfach in den nächsten Wald und bade!
Wenn du gerne mehr Informationen zum Waldbaden haben möchtest und Anregungen von einem Experten brauchst, gehst du einmal zu einem geführten Waldbad.
Auch online kannst du dich informieren.
Ich biete einen Online-Kurs Waldbaden, der dich in vier Wochen zum Waldbade-Profi macht. Dabei kannst du dir die Zeit frei einteilen und in einem Wald oder Park in deiner Nähe, deine eigenen Waldbade-Einheiten durchführen.